Kaum zu glauben, dass der April quasi schon vorbei ist. In diesem Monat ging es hier sonntags immer süß zu, denn ich habe euch in meiner Blogreihe „Cucina italiana – Lerne alles zum Thema…“ gezeigt, wie ihr ganz einfach italienische Dessertklassiker zubereitet.

Welcher Nachtisch war denn bisher euer Favorit?

Die heutige Nachspeise werden wahrscheinlich wieder einige von euch kennen: Tartufo. Hierbei handelt es sich um eine Eisspezialität aus Schokoladen- und Haselnusseis, die mit einer Kakaoschicht ummantelt ist. Inspiriert ist diese Eiskomposition von den bekannten Trüffelpralinen.
Es gibt mittlerweile gefühlt tausende Variationen dieses Desserts, wobei die klassische Variante – der sogenannte Tartufo di pizzo – immer aus diesen zwei Eissorten besteht und im Kern noch Schokoladenganache hat.

Im Vergleich zu den anderen hier vorgestellten Dessertklassikern ist die Zubereitung des Tartufo um einiges komplizierter und zeitaufwändiger. Leute, die keine Geduld haben, sollten vielleicht ein anderes Dessert wählen bzw. eine vereinfachte Form – ohne Ganachefüllung – probieren.

Meine hier vorgestellte Version entspricht nicht hundertprozentig dem Original, da dieses in Kalabrien von den Eisverkäufern innerhalb kürzester Zeit vor dem Kunden mithilfe der Hände geformt wird. Ich habe mich für eine Variante entschieden, die meiner Meinung nach daheim eher praktizierbar ist.

Außer den Zutaten benötigt ihr hierfür eine Eismaschine und eine Silikonform mit Halbkugeln, die mindestens einen Durchmesser von 7cm haben. Selbstverständlich ist es um Zeit zu sparen auch möglich das Eis fertig zu kaufen. An dieser Stelle muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel Aufwand er wirklich betreiben möchte. Falls ihr das Eis selbst macht ist es wichtig, dass ihr frische Eier verwendet!

Tartufo

Zutaten: (für 12 Stück à 7cm Durchmesser)

Für das Schokoladeneis: (ergibt ca. 500g)
  • 3 Eigelb
  • 1 Ei
  • 2 EL Zucker
  • 120g Schokolade
  • 250ml Sahne
Für das Haselnusseis: (ergibt ca. 800g)
  • 100g gemahlene Haselnüsse
  • 450ml Milch
  • 140g Zucker
  • 1 EL Vanillezucker
  • 3 Eier
  • 350ml Sahne
Für den Schokoladenkern:
  • 80ml Sahne
  • 80g Schokolade (zartbitter)
  • 8g Glukosesirup
Außerdem:
  • Kakaopulver zum Bestäuben (ca. 3-4 EL)

Zubereitung:

Schokoladeneis:
  1. Eigelb, Ei und Zucker in eine Schüssel geben und sehr schaumig rühren.
  2. Die Schokolade hacken und im Wasserbad schmelzen. Die flüssige Schokolade sollte vor dem nächsten Schritt handwarm sein.
  3. Anschließend diese zur Eiermasse hinzugeben und gut unterrühren.
  4. Die Sahne steif schlagen und unterheben.
  5. Die fertige Masse bis zum Gefrieren (etwa 30-40 Minuten) in die Eismaschine geben und anschließend in einem geschlossenen Behälter im Gefrierfach aufbewahren.
Haselnusseis:
  1. Die Haselnüsse in der Pfanne leicht anrösten.
  2. Milch, Zucker und Vanillezucker dazugeben, bei mittlerer Hitze kurz aufkochen und anschließend abkühlen lassen.
  3. Die Nussmilch danach durch ein Sieb geben und beiseitestellen.
  4. Die Eier mit der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät wenige Minuten aufschlagen, die Sahne und die Nussmilch hinzugeben und alles gut verrühren.
  5. Die Masse in der Eismaschine für etwa 30-40 Minuten gefrieren lassen und danach in einem luftdichten Behälter im Gefrierfach aufbewahren.
Füllung:
  1. Sahne in einem Topf bei kleiner Flamme bis kurz vor dem Kochen erhitzen.
  2. Währenddessen die Schokolade fein hacken.
  3. Anschließend den Topf vom Herd nehmen, die Schokolade und den Glukosesirup hinzugeben und solange rühren, bis eine homogene Masse entsteht.
  4. Diese in einem flachen Behälter auf Raumtemperatur abkühlen. Um eine Hautbildung auf der Oberfläche zu vermeiden, die Schokoladenmasse mit Frischhaltefolie so abdecken, dass die Folie die Masse berührt.
  5. Danach die Füllung in ein Spritzbeutel umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Sobald alle Komponenten fertig sind, kann das Dessert vollendet werden. Hierfür folgendermaßen vorgehen:

  1. Das Schokoladeneis etwa 10 Minuten vor der Benutzung aus dem Gefrierfach nehmen.
  2. Die Halbkugeln der Silikonform mit einer dünnen Schokoladeneisschicht (etwa 0,5cm dick) auskleiden.
    Tipp: Hierfür eignet sich am besten die Rückseite eines Teelöffels, mit dem man die Schicht auch glatt streichen kann.
  3. Die Form für etwa 20 Minuten ins Gefrierfach legen.
  4. Genau wie beim Schokoladeneis sollte man das Haselnusseis etwa 15 Minuten vor dessen Verarbeitung aus dem Eisfach holen. Dieses wird so auf das Schokoladeneis verteilt, dass nur eine ca. 1,5cm tiefe Mulde in der Mitte verbleibt.
  5. Die Form für weitere 20 Minuten tiefkühlen.
  6. Anschließend mit dem Spritzbeutel die Füllung in die Mulde verteilen und die Halbkugeln wiederum 20 Minuten gefrieren.
  7. Zum Schluss die Halbkugeln mit Eis bedecken und glatt streichen. Hierbei kann sowohl Schokoladen- als auch Haselnusseis verwendet werden, je nach Geschmack und Verfügbarkeit.
  8. Die Tartufi kommen nun noch eine weitere Stunde ins Gefrierfach. Diese kurz vor dem Servieren aus der Form holen und mit Kakaopulver bestäuben.

Die fertigen Tartufi können bis zu einem Monat lang im Gefrierfach aufbewahrt werden. Wichtig ist, dass diese wirklich erst kurz vor dem Servieren mit Kakao bestäubt werden, da dieser sonst Feuchtigkeit anzieht.

Auch wenn die Zubereitung des Tartufo aufgrund der vielen Schritte sehr aufwendig ist, überzeugt dieses Eisdessert schon allein optisch bei den Gästen. Das tolle an der selbstgemachten Version ist die Individualität, die ihr hierbei habt.
Ihr mögt kein Schokoladeneis? Wie wäre es dann mit einem Vanille- oder einem Fruchteis? Sehr lecker stelle ich mir auch eine Version aus fiordilatte und Himbeereis vor. Tobt euch doch einfach kreativ aus!

So, das war es mit der Reihe zu den italienischen Dessertklassiker. Vielleicht ist euch ja aufgefallen, dass es alles Nachtische waren, für die man nicht backen muss. Auf gebackene Klassiker dürft ihr euch in ferner Zukunft auch noch freuen. Im Mai wird es jedoch hier sonntags wieder etwas herzhafter zugehen.

Was das nächste Thema sein wird? Schaut doch einfach am Sonntag vorbei und seid gespannt! Ich freue mich auf euch 🙂

A presto 
Elena