Als Abschluss zum Thema „Gnocchi“ hatte ich eigentlich geplant heute eine Art FAQ-Beitrag zu veröffentlichen mit Antworten auf eure Fragen diesbezüglich. Da es aber keine wirklichen Fragen gab, habe ich nun eine Zusammenfassung erstellt mit den 10 wichtigsten Regeln zur Herstellung von Gnocchi.

Ich hoffe, dass diese dem ein oder anderen Anfänger weiterhelfen und sämtliche Fragen, die man sich vielleicht stellen könnte, beantwortet.

10 wichtige Regeln für selbstgemachte Gnocchi

  1. Wähle die richtigen Kartoffeln aus

    Für die Herstellung von Gnocchi ist die Wahl der richtigen Kartoffel von großer Bedeutung. Am besten sind hierfür mehlige Sorten geeignet, da sie den höchsten Stärkegehalt besitzen und die Stärke für die Konsistenz und das Beibehalten der Form verantwortlich ist.

    Doch je nachdem welche genaue Sorte man wählt, wie lange die Knollen gelagert wurden und auch abhängig von der Jahreszeit ist der Anteil der Stärke unterschiedlich. Aus diesem Grund sollte die Menge an Mehl bei der Herstellung des Teiges bei Bedarf angepasst werden, sodass er am Ende glatt, aber nicht klebrig ist.

    Auf keinen Fall sollte man auf neue Kartoffeln zurückgreifen, da diese einen hohen Wassergehalt und geringen Stärkegehalt haben – also die schlechteste Kombination um daraus Gnocchi daraus zu machen.

  2. Die Kartoffeln richtig kochen

    Der größte Feind von Gnocchi ist Wasser. Achte deshalb nach der Wahl der richtigen Kartoffeln, dass diese auch richtig verarbeitet werden. Damit beim Kochvorgang wenig Wasser in die Kartoffeln gelangt, sollten sie mit der Schale gekocht werden. Dadurch vermeidet man außerdem das Auswaschen von Nährstoffen. Wer denkt, dass er durch das Anstechen der Kartoffeln mit einer Gabel den Vorgang beschleunigt, irrt sich gewaltig, denn dadurch nehmen die Knollen noch mehr Wasser auf und können im schlimmsten Fall nicht mehr zu Gnocchi weiterverarbeitet werden.

    Um dem komplett aus dem Weg zu gehen, kann man die Kartoffeln auch im Backofen garen. Hierbei sollte man aber anschließend weniger Mehl im Teig verwenden.

  3. Verarbeite die Kartoffeln noch heiß

    Sobald die Kartoffeln gar sind, sollten diese nur kurz ausdampfen und noch heiß durch die Kartoffelpresse gedrückt werden. Werden sie erst kalt verarbeitet werden, bilden sich meist kleine Klumpen.

    Falls ihr keine Presse habt, könnt ihr selbstverständlich ein Kartoffelstampfer oder im Zweifelsfall auch eine Gabel benutzen. Auf keinen Fall solltet ihr auf einen Mixer zurückgreifen, da die anschließende Konsistenz der Masse nicht mehr zu gebrauchen ist.

  4. Achtung beim Kneten des Teiges

    Im Vergleich zum Pasta-Teig, der sehr lange geknetet werden muss, wäre dies bei Gnocchi fatal. Dadurch werden sie nach dem Kochvorgang gummiartig. Am besten sollten die Zutaten relativ flott vermengt werden, nur bis zum Erreichen einer homogenen Masse.

  5. Austrocknungsgefahr!

    Verarbeitet den Teig immer portionsweise und deckt den Rest mit einem Tuch oder mit Frischhaltefolie ab. Der Teig trocknet nämlich recht schnell aus und wird dadurch dann sehr brüchig, was das anschließende Formen erschwert oder gar beim Kochen zerfällt.

    Ebenso sollten die bereits geformten Gnocchi nicht einfach an der Luft liegen. Am besten ihr verteilt diese auf eine bemehlte Arbeitsfläche und deckt sie entweder wie den Teig mit einem Tuch ab oder ihr verteilt etwas Mehl darauf. Trotzdem sollten sie so nicht ewig gelagert, sondern relativ bald nach dem Formen gekocht werden.

  6. Die Rillen sind wichtig

    Meistens geben die Leute beim Formen der Gnocchi schon auf, da dies als sehr kompliziert empfunden wird. Aber dies ist wie meistens eine reine Übungssache. Falls euch das Formen mit Hilfe eines Gnocchibretts oder der Gabel nicht gelingt und ihr einfach keine Geduld mehr haben solltet, dann formt durch ein leichtes Andrücken mit der Gabel Rillen in die Teigstücke.

    Wieso das so wichtig ist? Die Rillen sind nicht allein aus optischen Gründen vorhanden, sondern deren Hauptaufgabe ist das Auffangen der Soße mit welcher die Gnocchi serviert werden. Sind keinerlei Vertiefungen im Gnocco vorhanden, fließt die Soße an der Oberfläche entlang runter und das Gericht ist nur halb so schmackhaft.

  7. Das Kochen der Gnocchi

    Wichtig bei diesem Schritt ist das Benutzen eines großen Topfes. Sobald das Salzwasser darin kocht, müssen die Gnocchi in hinein gegeben und die Hitze gleich zurückgedreht werden, sodass das Wasser noch simmert.

    Sobald die Gnocchi an der Wasseroberfläche schwimmen sind diese fertig und sollten gleich mit einer Schaumkelle entnommen werden. Bleiben sie viel zu lange im Wasser, werden sie härter und gummiartig.

  8. Die richtige Wahl der Soße

    Da Gnocchi relativ geschmacksneutrale Kartoffelklößchen sind, kann jegliche Soße mit ihnen kombiniert werden. Jedoch sollte man hierbei beachten, dass diese nicht allzu trocken ist und die Gnocchi dadurch dann selbst nicht austrocknen. Sehr beliebt sind Salbeibutter, Pesto oder auch einfache Tomatensoße.

    Falls ihr gerne Käse auf eure Pasta reibt, solltet ihr hierbei dann von vornherein lieber etwas mehr Soße servieren, da sonst sehr schnell eine matschige Angelegenheit daraus werden kann.

  9. Gnocchi auf Vorrat? Kein Problem!

    Euch ist der Aufwand für die Herstellung von selbstgemachten Gnocchi doch viel zu groß? Dann stellt doch gleich eine größere Menge her und friert diese einfach ein! Ein Qualitätsverlust ist hierbei quasi nicht vorhanden. Nur die richtige Vorgehensweise gilt es zu beachten:

    Die fertig geformten Gnocchi auf ein Teller oder Tablett verteilt zunächst für ca. 20 Minuten anfrieren und anschließend in einen geeigneten Beutel oder eine Vorratsdose umfüllen und bis zu 6 Monate im Gefrierfach aufbewahren. Auch wenn das Vorfrieren etwas aufwendig ist, sollte man auf diesen Schritt keinesfalls verzichten, da sonst die Gnocchi aneinanderkleben.

    Für die Zubereitung dann einfach die gewünschte Menge Gnocchi aus dem Gefrierfach holen und direkt ins kochende Salzwasser geben.

  10. Füllen erlaubt – aber richtig!

    Falls euch klassische Gnocchi auf Dauer zu langweilig werden, können diese z.B. durch eine Füllung aufgepeppt werden. Prinzipiell sind jegliche Zutaten als Füllung denkbar, solange sie nicht zu flüssig sind. Von Käse über Gemüse bis hin zu Fleisch, hierbei könnt ihr euch kreativ austoben.

    Beachtet jedoch, dass die Füllung komplett von Teig umhüllt sein muss und keinerlei Öffnungen vorhanden sein dürfen, da sonst der Inhalt beim Kochvorgang sehr schnell austreten wird.