Als Abschluss zum Thema „Gnocchi“ hatte ich eigentlich geplant heute eine Art FAQ-Beitrag zu veröffentlichen mit Antworten auf eure Fragen diesbezüglich. Da es aber keine wirklichen Fragen gab, habe ich nun eine Zusammenfassung erstellt mit den 10 wichtigsten Regeln zur Herstellung von Gnocchi.
Ich hoffe, dass diese dem ein oder anderen Anfänger weiterhelfen und sämtliche Fragen, die man sich vielleicht stellen könnte, beantwortet.
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Wähle die richtigen Kartoffeln aus
Für die Herstellung von Gnocchi ist die Wahl der richtigen Kartoffel von großer Bedeutung. Am besten sind hierfür mehlige Sorten geeignet, da sie den höchsten Stärkegehalt besitzen und die Stärke für die Konsistenz und das Beibehalten der Form verantwortlich ist.
Doch je nachdem welche genaue Sorte man wählt, wie lange die Knollen gelagert wurden und auch abhängig von der Jahreszeit ist der Anteil der Stärke unterschiedlich. Aus diesem Grund sollte die Menge an Mehl bei der Herstellung des Teiges bei Bedarf angepasst werden, sodass er am Ende glatt, aber nicht klebrig ist.
Auf keinen Fall sollte man auf neue Kartoffeln zurückgreifen, da diese einen hohen Wassergehalt und geringen Stärkegehalt haben – also die schlechteste Kombination um daraus Gnocchi daraus zu machen.
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Die Kartoffeln richtig kochen
Der größte Feind von Gnocchi ist Wasser. Achte deshalb nach der Wahl der richtigen Kartoffeln, dass diese auch richtig verarbeitet werden. Damit beim Kochvorgang wenig Wasser in die Kartoffeln gelangt, sollten sie mit der Schale gekocht werden. Dadurch vermeidet man außerdem das Auswaschen von Nährstoffen. Wer denkt, dass er durch das Anstechen der Kartoffeln mit einer Gabel den Vorgang beschleunigt, irrt sich gewaltig, denn dadurch nehmen die Knollen noch mehr Wasser auf und können im schlimmsten Fall nicht mehr zu Gnocchi weiterverarbeitet werden.
Um dem komplett aus dem Weg zu gehen, kann man die Kartoffeln auch im Backofen garen. Hierbei sollte man aber anschließend weniger Mehl im Teig verwenden.
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Verarbeite die Kartoffeln noch heiß
Sobald die Kartoffeln gar sind, sollten diese nur kurz ausdampfen und noch heiß durch die Kartoffelpresse gedrückt werden. Werden sie erst kalt verarbeitet werden, bilden sich meist kleine Klumpen.
Falls ihr keine Presse habt, könnt ihr selbstverständlich ein Kartoffelstampfer oder im Zweifelsfall auch eine Gabel benutzen. Auf keinen Fall solltet ihr auf einen Mixer zurückgreifen, da die anschließende Konsistenz der Masse nicht mehr zu gebrauchen ist.
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Achtung beim Kneten des Teiges
Im Vergleich zum Pasta-Teig, der sehr lange geknetet werden muss, wäre dies bei Gnocchi fatal. Dadurch werden sie nach dem Kochvorgang gummiartig. Am besten sollten die Zutaten relativ flott vermengt werden, nur bis zum Erreichen einer homogenen Masse.
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Austrocknungsgefahr!
Verarbeitet den Teig immer portionsweise und deckt den Rest mit einem Tuch oder mit Frischhaltefolie ab. Der Teig trocknet nämlich recht schnell aus und wird dadurch dann sehr brüchig, was das anschließende Formen erschwert oder gar beim Kochen zerfällt.
Ebenso sollten die bereits geformten Gnocchi nicht einfach an der Luft liegen. Am besten ihr verteilt diese auf eine bemehlte Arbeitsfläche und deckt sie entweder wie den Teig mit einem Tuch ab oder ihr verteilt etwas Mehl darauf. Trotzdem sollten sie so nicht ewig gelagert, sondern relativ bald nach dem Formen gekocht werden.
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Die Rillen sind wichtig
Meistens geben die Leute beim Formen der Gnocchi schon auf, da dies als sehr kompliziert empfunden wird. Aber dies ist wie meistens eine reine Übungssache. Falls euch das Formen mit Hilfe eines Gnocchibretts oder der Gabel nicht gelingt und ihr einfach keine Geduld mehr haben solltet, dann formt durch ein leichtes Andrücken mit der Gabel Rillen in die Teigstücke.
Wieso das so wichtig ist? Die Rillen sind nicht allein aus optischen Gründen vorhanden, sondern deren Hauptaufgabe ist das Auffangen der Soße mit welcher die Gnocchi serviert werden. Sind keinerlei Vertiefungen im Gnocco vorhanden, fließt die Soße an der Oberfläche entlang runter und das Gericht ist nur halb so schmackhaft.
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Das Kochen der Gnocchi
Wichtig bei diesem Schritt ist das Benutzen eines großen Topfes. Sobald das Salzwasser darin kocht, müssen die Gnocchi in hinein gegeben und die Hitze gleich zurückgedreht werden, sodass das Wasser noch simmert.
Sobald die Gnocchi an der Wasseroberfläche schwimmen sind diese fertig und sollten gleich mit einer Schaumkelle entnommen werden. Bleiben sie viel zu lange im Wasser, werden sie härter und gummiartig.
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Die richtige Wahl der Soße
Da Gnocchi relativ geschmacksneutrale Kartoffelklößchen sind, kann jegliche Soße mit ihnen kombiniert werden. Jedoch sollte man hierbei beachten, dass diese nicht allzu trocken ist und die Gnocchi dadurch dann selbst nicht austrocknen. Sehr beliebt sind Salbeibutter, Pesto oder auch einfache Tomatensoße.
Falls ihr gerne Käse auf eure Pasta reibt, solltet ihr hierbei dann von vornherein lieber etwas mehr Soße servieren, da sonst sehr schnell eine matschige Angelegenheit daraus werden kann.
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Gnocchi auf Vorrat? Kein Problem!
Euch ist der Aufwand für die Herstellung von selbstgemachten Gnocchi doch viel zu groß? Dann stellt doch gleich eine größere Menge her und friert diese einfach ein! Ein Qualitätsverlust ist hierbei quasi nicht vorhanden. Nur die richtige Vorgehensweise gilt es zu beachten:
Die fertig geformten Gnocchi auf ein Teller oder Tablett verteilt zunächst für ca. 20 Minuten anfrieren und anschließend in einen geeigneten Beutel oder eine Vorratsdose umfüllen und bis zu 6 Monate im Gefrierfach aufbewahren. Auch wenn das Vorfrieren etwas aufwendig ist, sollte man auf diesen Schritt keinesfalls verzichten, da sonst die Gnocchi aneinanderkleben.
Für die Zubereitung dann einfach die gewünschte Menge Gnocchi aus dem Gefrierfach holen und direkt ins kochende Salzwasser geben.
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Füllen erlaubt – aber richtig!
Falls euch klassische Gnocchi auf Dauer zu langweilig werden, können diese z.B. durch eine Füllung aufgepeppt werden. Prinzipiell sind jegliche Zutaten als Füllung denkbar, solange sie nicht zu flüssig sind. Von Käse über Gemüse bis hin zu Fleisch, hierbei könnt ihr euch kreativ austoben.
Beachtet jedoch, dass die Füllung komplett von Teig umhüllt sein muss und keinerlei Öffnungen vorhanden sein dürfen, da sonst der Inhalt beim Kochvorgang sehr schnell austreten wird.
Danke für diese sehr informative Serie über Gnocchi. Ich denke, ich bin jetzt fit um sie mal selbst zu machen.
Liebe Grüße
Ursl
Hallo Ursl,
freut mich, dass die Serie so gut bei dir ankam und ich bin mir sicher, dass dir die Gnocchi gelingen werden!
Gruß Elena
Zu 2: Die Kartoffeln können sehr gut im Dampf gegart werden, dann kann man sie einzeln rausnehmen, pellen und wirklich ganz heiß durch die Presse drücken und sie nehmen auch in der Schale weniger Wasser auf.
Zu 10: Die kleinen Dinger füllen ist wirklich kniffelig. Einfacher ist, gleich dem Teig würzende Zutaten beizugeben: Kräuter, gehackte getrocknete Tomaten oder Oliven – alles, was nicht zu viel Feuchte mitbringt.
Liebe Ilona,
vielen Dank für dein Kommentar! Das Füllung ist wieder einmal Übungssache. Das Untermischen von Zutaten ist mit Sicherheit eine Alternative, wenn man feststellt, dass es immer wieder nicht klappt 😉
Gruß Elena
Welche Empfehlung / Rat haben Sie bei auseinanderfallenden Gnocchi???
Hallo Helmut,
haben Sie das Rezept auf dem Blog ausprobiert oder ein anderes? Ohne dieses zu kennen, kann ich Ihnen nur bedingt helfen.
Bei auseinanderfallenden Gnocchi könnte ich mir vorstellen, dass
a) die Kartoffeln nicht die richtigen waren (mehlig, ältere sind besser).
b) zu wenig Mehl/Grieß benutzt wurde (noch etwas in den Teig unterkneten).
c) das Salzwasser hat zu stark gekocht (Herd zurückdrehen).
Falls Sie sich bei Punkt a) sicher sind, würde ich Ihnen empfehlen, mal probeweise nur einen Gnoccho zu kochen und ggf. etwas mehr Grieß in den Teig zu verarbeiten, sofern dieser wieder auseinanderfällt.
Bei Fragen melden Sie sich gerne wieder!
Liebe Grüße
Elena
Ich möchte gerne Gnocchis für morgen schon heute vorbereiten? Wie mache ich es am besten.Etwa auch einfrieren,oder schon garen und morgen abraten oder kann ich die Teigrollen im Kühli lagern. Auf dem Wochenmarkt sehen die Gnocchis im so haltbar aus, meine Selbsgemachten sind aber so zart und empfindlich.
Liebe Grüße
Christiane
Hallo Christiane,
ich selbst würde sie einfrieren. Ich kenne aber auch Leute, die diese ganz normal kochen, danach ins kalte Wasser geben und die Gnocchi nach dem Abseihen in einer Frischhaltedose im Kühlschrank aufbewahren. Am nächsten Tag geben sie diese nochmal kurz in eine Pfanne mit Butter und schwenken diese durch. Habe ich selbst noch nie ausprobiert, werde ich interessehalber aber mal tun.
Falls du das ausprobieren solltest, würde ich mich freuen, wenn du deine Erfahrungen mit uns teilst!
Ganz liebe Grüße
Elena
Nur um nochmal sicher zugehen^^ Zum einfrieren nimmt man die rohen also noch nicht gekochten Gnocchi^^
Hallo Martin,
korrekt 🙂 Einfach wie beschrieben einfrieren. Wird hier immer wieder gemacht.
Gruß Elena
Die Italiener enpfehlen FESTKOCHENDE, GUT GELAGERTE Kartoffeln. Die Wahl der richtigen Sorte ist in der Tat eine Wissenschaft. Wichtig auch: Mehl nur sehr spärlich verwenden, es macht den Kartoffelteig kaputt!
Sehr hilfreiche Tipps. Habe schon öfter Gnocchi gemacht, mal mit mehr mal mit weniger Erfolg. So sollte es klappen 🙂
Hallo Giorgio,
sehr gerne 🙂 Gnocchi sind echt nicht so kompliziert und wie heißt es doch so schön: Übung macht den Meister!
Saluti Elena