Meine liebe Bloggerfreundin Natalie hat erst kürzlich über ein Thema geschrieben, das auch mir sehr wichtig ist: Heimat.
Nach dem Lesen ihres Beitrags habe ich mich gefragt: Was ist denn für mich Heimat?
Ist es das kleine Dorf unweit von Esslingen, in dem ich meine komplette Kindheit verbracht habe?
Oder Esslingen selbst, in der ich – mit Ausnahme von vier Jahren – seit meiner Jugend wohne? Oder Licata, eine Stadt an der südlichen Küste Siziliens, aus der ich stamme?
Ich habe lange überlegt und festgestellt, dass ich mit Heimat nicht unbedingt einen Ort, sondern eher bestimmte Gefühle verbinde. Zu meiner Heimat gehören bestimmte Menschen und zahlreiche Situationen, die ich immer wieder mit diesen Menschen erleben darf. Und da das Thema Essen bei uns ganz oft im Mittelpunkt steht, verbinde ich mit Heimat auch konkrete Geschmäcker und Gerüche:
Der sonntägliche Besuch bei Oma, bei dem man schon beim Aussteigen aus dem Aufzug nach kurzem Schnuppern weiß, was es wieder Leckeres geben wird. Papa, der im eigenen Garten Gemüse und Obst erntet. Der Geschmack der genialen Mozzarella, die zufällig beim gemeinsamen Backen und Belegen von Pizza mit Tanten und Oma auf Sizilien in mein Mund landet. Opa, der im Herbst kiloweise Walnüsse pflückt und uns stolz die randvolle Kiste zeigt. Das Gefühl wenn man mit Mama Cannelloni vorbereitet und die Füllung mit den Händen in die Nudelröhre stopft.
All das und noch viel mehr ist für mich Heimat. Und genau an das letzte Gefühl habe ich gedacht, als ich spontan dieses Gericht gekocht habe.
Das hier ist kein Familienrezept. Aber es könnte eines werden. Wer weiß?
Vielleicht werden irgendwann meine Enkelkinder von ihrer Oma erzählen, die an ihrer himbeerfarbenen KitchenAid frischen Nudelteig knetet und anschließend diesen mit einer leckeren Ricotta-Spinat-Masse füllt, Nudelrollen herstellt und diese dann auch noch mit Tomatensoße und Parmesan im Ofen überbackt. Der Geruch, wenn der Käse langsam über den Sugo schmilzt erfüllt die ganze Wohnung und man hofft nur eines: Hoffentlich sind die 25 Minuten Backzeit bald rum!
Rotoli di pasta con spinaci e ricotta
Zutaten: (für 4 Personen)
- 500ml passierte Tomaten
- 1 Zwiebel
- ca. 500g frischen Nudelteig
- 500g TK-Spinat
- 500g Ricotta
- Parmesan
- Olivenöl
- Muskatnuss
- Basilikum
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Zwiebel schälen, würfeln und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl glasig dünsten.
- Die passierten Tomaten dazugeben, mit Salz abschmecken, einzelne Basilikumblätter dazugeben und für etwa 10 Minuten köcheln lassen. Sobald diese fertig ist beiseite stellen.
- In der Zwischenzeit den tiefgekühlten Spinat in einem Topf bei niedriger Hitze für etwa 10 Minuten unter Rühren auftauen.
- Anschließend den Spinat gut ausdrücken, sodass überflüssiges Wasser entfernt wird.
- Spinat und Ricotta in eine Schüssel geben, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und alles gut mischen.
- Nun den Nudelteig in etwa 16 Streifen à 10 x 25cm schneiden.
- Nun geht es ans Befüllen:
Lege eines der Nudelrechtecke mit der kürzeren Seite zu dir, lasse etwa 2 cm Platz am Anfang des Rechteckes, verteile einen großzügigen – etwa 3 cm breiten – Streifen Füllung quer auf den Teig, feuchte mit einem Pinsel das Ende des Rechtecks mit ein wenig Wasser an, rolle nun – von dir ausgehend – den Teig zum leeren Ende hin auf. Fertig!
- Mit dem restlichen Teig genauso vorgehen.
- In eine Auflaufform mit etwa 20cm Durchmesser die Hälfte der Tomatensoße verteilen. Bei Benutzung von 4 kleineren Formen, die Soße entsprechend aufteilen.
- Nun jede Nudelrolle in jeweils 3 kleinere Rollen teilen und so in die Auflaufform stellen, dass die Füllung von oben zu sehen ist. Dies macht ihr nun mit allen Rollen, bis die ganze Form voll ist.
- Die restliche Tomatensoße auf die Nudeln verteilen, mit Parmesan bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C für etwa 25-30 Minuten backen.
Und, was denkt ihr: Hat dieses Gericht das notwendige Potential ein Familienrezept zu werden?
Geschmeckt hat es zumindest und das ist ja immerhin das Wichtigste 😉
Elena
Liebe Elena,
das ist ja ein Rezept genau nach meinem Geschmack! Ich liebe gefüllte Canelloni und hab jetzt große Lust bekommen, das nachzukochen. 🙂
Herzliche Grüße,
Rebecca
Hallo Rebecca,
wenn du Cannelloni magst, dann wirst du diese Nudelrollen hoffentlich genauso lieben. Lass es dir schmecken 😉
Gruß Elena
Liebe Elena,
Was für ein wundervoller Beitrag!
Ich kenn das Gefühl nur zu gut, wenn man sich fragt wo man zu Hause ist…
Da ich ja in der Schweiz lebe, hab ich auch manchmal das Gegühl heimatlos zu sein…. Ich würde sagen; zu Hause ist dort wo die Menschen sind, die man liebt! 😉
Schön, wieder von dir lesen zu dürfen!
Ganz liebe Grüsse,
Sarah
Liebe Sarah,
vielen lieben Dank! Das hast du schön formuliert!
Gruß Elena
Boah, Elena, das sieht sooo gut aus. Kommt direkt auf die Nachkochliste!
Und deine Theorie zur Heimat kann ich zu 100% bestätigen. Ich habe so viele schöne Erinnerungen an verschiedene Orte, da will ich mich nicht auf einen Ort einschränken.
Liebste Grüße
Julia
Hallo Julia,
bin gespannt, wie es dir schmecken wird 🙂 Ich bin der Meinung, dass es vielen so geht, dass sie tolle Erinnerungen mit verschiedenen Orten verbinden!
Gruß Elena
Liebe Elena,
das Rezept möchte ich unbedingt ausprobieren. Kannst Du ein Nudelteigrezept empfehlen?
Herzlichen Dank vorab!
Beste Grüße
Kati
Liebe Kati,
das Rezept für den Nudelteig ist zwar noch nicht online, ich mache diesen aber immer aus diesen Zutaten:
100g Semola Rimacinata (alternativ 50g Mehl, 50g Hartweizengrieß), 1 Ei, etwas Salz. Die Menge gilt für eine Person. Gib zum Gesamtteig noch ein Schuss Olivenöl hinzu, dann wird dir dieser geschmeidiger.
Alle Zutaten miteinander vermengen und so lange kneten, bis du einen geschmeidigen, glatten Teig erhältst. Diesen lässt du ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen und kannst ihn dann verarbeiten.
Falls du Fragen haben solltest, melde dich ruhig!
Lass es dir schmecken!
Elena