Habt ihr Lust auf eine richtig leckere, cremige Pastasoße?

Nichts Kompliziertes, wofür man auch nicht ewig in der Küche stehen muss?

Dann habe ich vielleicht genau das richtige für euch: Gorgonzolasoße!

Diesen Wunsch haben vor allem auf Facebook ein paar meiner Leser geäußert, weshalb ich diesen heute auch erfüllen möchte. Eine Sahnesoße fehlt nämlich in der Maiedition meiner Blogreihe zum Thema „klassische italienische Nudelsoßen“.  Nach dem heutigen Rezept habt ihr meiner Meinung nach ein kleines aber feines Repertoire an Soßenklassikern.

Aber lasst uns zurück zu unserem heutigen Gericht kommen. Wahrscheinlich hat der ein oder andere beim Lesen des Wortes „Gorgonzola“ gleich weggeklickt oder das Gesicht verzogen. Vor einigen Jahren hätte ich wahrscheinlich auch dazugehört, denn allein bei der Vorstellung, dass Leute einen Käse mit Schimmel essen, wurde mir mehr als schlecht.  Irgendwann habe ich mich dann getraut eine Pizza Quattro formaggi zu probieren und siehe da, diese hat mir trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Gorgonzolas geschmeckt.

Der richtige Gorgonzola

Bei der Verwendung des italienischen Blauschimmelkäses ist es sehr wichtig die richtige Sorte auszuwählen. Man unterscheidet dabei Gorgonzola dolce und Gorgonzola piccante.
Aufgrund der kürzeren Reifezeit von ca. 60 Tagen ist der Gorgonzola dolce milder im Geschmack und hat eine cremige Konsistenz. Deshalb eignet sich dieser perfekt für Soßen, wird aber auch gerne einfach so auf das Brot geschmiert.
Der Gorgonzola piccante hatte mit 90-100 Tagen eine deutlich längere Reifezeit, ist würziger im Geschmack und auch fester in der Konsistenz. Dieser wird sehr gerne mit Fleisch kombiniert oder auch auf einer Käseplatte mit Feigen oder Birnen serviert.

Die perfekte Sahne für eine cremige Soße

In Italien wird zum Kochen ausschließlich „Panna da cucina“ verwendet. Zwar ist die deutsche Übersetzung hierfür „Kochsahne“, jedoch hat dies kaum etwas mit jener Kochsahne zu tun, die man in deutschen Supermärkten kaufen kann.
Kochsahne hat meist einen geringeren Fettgehalt als Schlagsahne (ca. 15%) und unterscheidet sich optisch gar nicht von dieser.
Bei der italienischen Variante ist der Fettgehalt immer noch hoch (über 20%), wobei sie im Vergleich zur Schlagsahne dickflüssig ist. Durch ein deutsches Produkt ist die Panna leider kaum zu ersetzen, schon gar nicht durch Produkte die man mittlerweile im Handel erwerben kann und reine Chemie-Cocktails sind.

Panna da cucina bekommt ihr auf jeden Fall in italienischen Supermärkten. Im deutschen Einzelhandel ist mir diese bisher nicht wirklich aufgefallen, wobei ich zugeben muss, dass ich dort noch nie explizit danach geschaut habe.

Falls ihr keine Möglichkeit habt an die italienische Sahne zu kommen, würde ich normale Schlagsahne verwenden, die Soße zunächst einkochen lassen und am Schluss nochmal einen kleinen Schuss Sahne hinzugeben. Dies dürfte dem gewünschten Ergebnis am nächsten kommen.

Pasta alla crema di Gorgonzola

Zutaten: (2 Personen)

  • 250g Pasta (z.B. Penne oder Farfalle)
  • 80g Gorgonzola
  • 180g Panna da cucina (alternativ normale Sahne)
  • ½ Schalotte
  • 15-20 Blätter Salbei
  • Schwarzer Pfeffer
  • Salz

Zubereitung:

  1. In einem Topf Salzwasser für die Nudeln zum Kochen bringen und die Nudeln darin al dente kochen.
  2. Währenddessen die Sahne, den gewürfelten Gorgonzola und etwas gemahlenen Pfeffer in einen kleineren Topf geben und bei schwacher Flamme unter Rühren den Käse zum Schmelzen bringen.
  3. In der Zwischenzeit die Schalotte fein würfeln und die Salbeiblätter waschen, trocken tupfen und in dünne Streifen schneiden.
  4. Die Schalottenwürfel sobald der Käse geschmolzen ist unter die Gorgonzolasoße unterrühren und die Soße noch kurz für 2 Minuten – immer noch bei schwacher Flamme –  auf der Herdplatte lassen. Anschließend von der Herdplatte nehmen, mit Salz abschmecken und beiseitestellen.
  5. Die al dente gekochte Pasta gut abtropfen und zurück in den nun leeren Topf geben.
  6. Nun die Soße und die Salbeistreifen dazugeben, alles gut vermengen und warm  servieren. Nach Wunsch mit geschnittenen Salbeiblättern garnieren.

Wieder einmal ein sehr einfaches Rezept, das auch für Kochanfänger bestens geeignet ist. Wirklich viel falsch machen kann man hierbei eigentlich kaum – außer vielleicht die Soße anbrennen lassen 😉

Falls eure Gäste keinen Gorgonzola mögen, könnt ihr diesen natürlich auch durch einen anderen Weichkäse ersetzen, wobei der Geschmack des Ergebnisses von der gewählten Käsesorte abhängig ist. Wer mag kann die Soße auch sehr leicht variieren, indem z.B. kleingehackte Nüsse oder angebratener Speck untergemischt wird.

Beginnend mit nächstem Sonntag startet ein neues Monatsthema zur italienischen Küche. Neugierig um was es geht? Dann schaut einfach vorbei und lasst euch überraschen!

A presto 
Elena