Es sind wieder zwei Wochen vergangen seit dem letzten Food Talk, das heißt, dass es ich wieder Besuch von einem Foodie empfangen darf. Auf meiner Food Talk Couch darf es sich heute die Janke bequem machen und etwas mit mir bzw. mit euch quatschen. Seit mittlerweile 3 Jahren bloggt sie auf Jankes Soulfood über die leckeren Seiten des Lebens.

Food Talk "Jankes Soulfood"

Was ich persönlich an Jankes Blog liebe ist die Bodenständigkeit ihrer Gerichte. Diese lassen sich perfekt in den Alltag integrieren und sind meiner Meinung nach auch super für Koch- und Backanfänger geeignet.

Aber lasst uns zu meinen Fragen kommen, denn dadurch erfahren wir einiges mehr über die Bloggerin, die hinter dem Ganzen steckt:

  1. Liebe Janke, in deinem Blog steckt ja schon der Begriff „Soulfood“ drin. Was genau verstehst du darunter und welche sind deine Top 3 Soulfood Gerichte?

    Den Begriff Soulfood habe ich zum ersten Mal vor über 10 Jahren in der Zeitschrift LECKER gelesen, die eine neue Rubrik mit diesem Titel hatte. Ohne damals die ursprüngliche (afroamerikanische) Definition zu kennen, habe ich mich in dieses Wort verknallt. Für mich beschreibt es jedes Gericht, das mit guten Erinnerungen und Gedanken verknüpft ist oder bei dem man ins Schwärmen gerät. Meist sind das simple und bodenständige Gerichte, alte Familienrezepte oder die Suppe, die man sich kocht, wenn es den ganzen Tag über regnet.
    Speisen, die einem einfach das Herz aufgehen lassen beim Essen.
    Jeder definiert sein eigenes Soulfood; für den einen ist es Pasta, für andere vielleicht Obstsalat. Das zeigt recht deutlich die emotionale Seite des Essens und ich finde es immer spannend, die Seelenstreichler anderer kennenzulernen. Auf meinem Blog gibt es deshalb auch die Rubrik„Soulfood Tuesday“, in der Gastblogger ihre Rezepte vorstellen.

    Drei Gerichte, die definitiv für mich in diese Kategorie gehören sind
    Pilaw – der Duft beim Anschwitzen der Gewürze ist einfach wundervoll
    Zwiebelkuchen – für mich ein Stück Heimat
    Käsekuchen in jeder Form z.B. mit Rhabarber – eine süße Erinnerung an meine Omi
  2. Was ist dir persönlich bei der Wahl deiner Zutaten wichtig? Legst du auf etwas Bestimmtes wert oder kaufst du nach Lust und Laune ein? Besuchst du lieber den Wochenmarkt oder gehst du eher zum Supermarkt? Erzähl uns ein bisschen wie das bei dir so ist.

    Die Auseinandersetzung mit dem, was auf meinem Tisch landet, ist durch das Bloggen eine ganz andere, als vorher. Zwar hatte ich als Kind vom Dorf das große Glück mit saisonalem Obst und Gemüse aus dem Familiengarten und den daraus resultierenden Vorräten groß zu werden, jedoch entwickelt man als Erwachsene ein ganz individuelles Einkaufsverhalten. Eines das zu den Lebensumständen passt, in denen man gerade steckt.
    Saisonalität prägt nach wie vor mein Einkaufsverhalten. Außerdem ist mir wichtig, woher meine Lebensmittel kommen. Ich finde es schön, wenn ich regionale und kleinere Betriebe durch einen Einkauf unterstützen kann, egal ob direkt oder über den Supermarkt.
    Fleisch beziehen wir überwiegend (privat) direkt vom Landwirt unseres Vertrauens – das ist ein großer Vorteil, in dessen Genuss ich hoffentlich noch lange komme.

    Ich versuche, so wenig „Fertigzeugs“ wie möglich zu konsumieren und sensibilisiere dahingehend hoffentlich auch den ein oder anderen Leser. Wir stopfen viel zu viele Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel und bunte Zusatzstoffe in uns rein und wundern uns dann, warum immer mehr Menschen unter Allergien und Unverträglichkeiten leiden.
    Bin ich in dieser Hinsicht perfekt? Nein, definitiv nicht! Ich sammle noch viel zu viel Plastikmüll an, lasse mich von großen Konzernen verführen und brauche regelmäßig ein Brötchen mit der bekannten Nussnougatcreme zum Frühstück. Es lässt sich gar nicht alles auf einmal ändern, aber ich versuche meinen ökologischen Fußabdruck nach und nach zu verkleinern.
  3. Ganz oft höre ich „Backen? Ne, das endet bei mir immer in einer Totalkatastrophe, weshalb ich das aufgegeben habe!“. Welche 3 Tipps würdest du einem Anfänger geben, damit er vielleicht doch noch das Backen für sich entdeckt?

    Oha! Also.. *lach*. Es ist so, dass ich tatsächlich sehr gerne backe, jedoch keine Wunder in Form atemberaubender Torten vollbringe. Dafür bin ich zu ungeduldig. Bei mir gibt es überwiegend Hefe-, Rühr und Obstkuchen. Eine große Vorliebe habe ich auch für herzhafte Kuchen, Quiches und Kleingebäck.
    Backanfängern würde ich zu Rührkuchen raten. Meinen Teig rühre ich dabei, wie von Oma gelernt – die hatte nämlich strenge „Rührteiggebote“.
    Rührkuchen kann man wunderbar mit Obst, Nüssen oder Schokolade „pimpen“, oder mit einer Buttercreme ergänzen. Auch Muffins und Cupcakes eignen sich prima für Back-Einsteiger. Es muss nicht gleich die dreistöckige Torte oder etwas mit Hefe sein.
    Ansonsten würde ich noch dazu raten, sich erstmal ans Rezept zu halten. Später kann man noch genug experimentieren.
    Und Tipp 3: einfach loslegen! Am besten mit einem erprobten Rezept von Freunden oder Verwandten. Schüssel raus, Mixer an – was kann groß passieren? Mir ist gerade am letzten Wochenende ein Kuchen beim Umheben auf den Rost in der Mitte zerbrochen. Die heiße Obstfüllung lief fröhlich in alle Richtungen. Geschmeckt hat er trotzdem herrlich. Also nur Mut!

Liebe Elena, vielen Dank für deine Einladung zum Food Talk – ich habe mich sehr darüber gefreut und du bist auch jederzeit in der Soulfood-Küche herzlich Willkommen.
Janke

Vielen Dank liebe Janke!

Ich habe mich mal auf Jankes Blog umgeschaut, welche ihrer Gerichte für mich persönlich ganz klares Soulfood-Potential haben. Bei trübem und regnerischem Wetter würde meine Wahl auf diesen Rindergulasch fallen. Sowas gibt es bei mir zwar nicht allzu oft, aber hin und wieder muss es einfach sein!

Wenn das Wetter dagegen richtig schön ist, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, wie man draußen im Garten sitzt und diesen Melonen-Feta-Salat isst. Die Kombi Melone und Feta liebe ich, falls ihr diese noch nie getestet habt wird es endlich mal Zeit!

Für alle Nachtischfans habe ich diese Birnentarte mit karamellisierten Walnüssen ausgesucht. Der schokoladige Boden hat ja zusammen mit den Birnen schon totales Soulfood-Charakter. Aber dass dann die karamellisierten Nüsse noch als Topping dazukommen, macht das Ganze noch viel genialer. Könnt ihr auch schon den Karamellduft riechen?

Habt ihr auch Soulfood-Gerichte? Wenn ja, welche sind das?

A presto
Elena