Der erste Sonntag in einem neuen Monat, d.h. es gibt Neues aus der Blogreihe „Cucina italiana – Lerne alles zum Thema…“. Im März widmen wir uns einem Gebiet, das für mich persönlich herausfordernd ist, nämlich alles rund um die italienische Brotkultur. Obwohl mütterlicherseits alle talentierte Brotbäcker sind, habe ich noch nicht wirklich viel Erfahrung hierbei. Ich liebe ja Brot über alles, am liebsten wenn es gerade warm aus dem Backofen kommt mit etwas gutem Olivenöl. Das Brotbacken in meinen Augen schon fast eine Kunst und in der Hoffnung, dass ich hier im März einiges dazulernen und anschließend mit euch teilen kann, habe ich dieses Thema für die Blogreihe ausgewählt.
Dabei möchte ich Brote im weitesten Sinne betrachten und habe mich für ein paar Klassiker der italienischen Küche und regionale Spezialitäten entschieden. Damit das auch wirklich klappt, lese ich mich vorher genau ein bzw. frage in meinem Bekanntenkreis nach. Dadurch kann ich euch trotzdem noch wichtige Tipps geben und ihr habt hoffentlich auch einen Mehrwert von dem Ganzen.
Focaccia – das bekannte Fladenbrot
Als Start unserer märzlichen Reihe habe ich mir das bekannte Fladenbrot aus der Region Ligurien ausgesucht. Als Zwischenmahlzeit oder als Beilage ist dieses Brot bei vielen sehr beliebt. Die einen mögen die Focaccia sehr weich und hoch, die anderen eher knusprig und flach. Auch beim Belag scheiden sich die Geister, denn es gibt gefühlt tausende Möglichkeiten, was das italienische Fladenbrot zieren darf.
Da ich ein großer Rosmarin-Liebhaber bin, habe ich mich für die Focaccia al rosmarino entschieden. Diese gehört zu meinen liebsten Sorten, auch wenn sie sehr simpel ist. Aber sind nicht oft die einfachsten Sachen die besten? Als „Belag“ braucht man hier nur etwas Olivenöl, grobes Salz und Rosmarin. Leider habe ich keinen grünen Daumen – also so gar nicht – und habe es noch nie geschafft, dass eine Rosmarinpflanze bei mir länger als 2 Wochen überlebt. Zum Glück kann man bei diesem Rezept aber auch das getrocknete Kraut verwenden und das habe ich immer auf Vorrat daheim. Genau wie die anderen Zutaten für dieses Brot, weshalb ich das immer spontan zubereiten könnten. Aber da es sich hierbei um einen Hefeteig handelt, muss man dem Teig seine Zeit zum aufgehen lassen. Die Zubereitung ist jedoch echt kein Hexenwerk und auch für Anfänger geeignet.
Focaccia al rosmarino
Zutaten: (für 1 Backblech)
- 7g Trockenhefe oder 21g frische Hefe
- 1 TL Zucker
- 50ml lauwarme Milch
- 500g Mehl
- 250 ml lauwarmes Wasser
- ca. 50 ml Olivenöl
- 12g Salz
- frischer oder getrockneter Rosmarin
- grobes Salz oder Salzflocken
Zubereitung:
- Die Hefe mit dem Zucker in der Milch auflösen.
- Die Hefemasse zum Mehl geben, das Wasser nach und nach hinzufügen und alles einige Minuten kneten.
- Nun 30ml Olivenöl und schließlich das Salz unter kneten untermischen bis ein glatter Teig entsteht.
- Den Teig in eine Schüssel geben und abgedeckt 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.
- Nach der Aufgehzeit das Backblech mit Olivenöl einpinseln, den Teig darauf geben und mit den Händen flach drücken.
Sollte sich der Teig nicht leicht verteilen und zurückziehen, kurz 10 Minuten auf dem Blech ruhen lassen, sodass sich dieser etwas entspannt und danach wieder durch leichtes Drücken ausbreiten. - Das Blech mit der Focaccia im ausgeschalteten Backofen mit angeschalteter Beleuchtung für eine weitere Stunde aufgehen lassen.
- Anschließend den Backofen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Währenddessen mit den Fingern die typischen Mulden in das Brot mithilfe der Finger hineindrücken, mit etwas Olivenöl beträufeln und Salz sowie Rosmarinnadeln darauf verteilen.
- Das Fladenbrot für ca. 30 Minuten im Backofen goldbraun backen, anschließend schneiden und genießen.
Wichtige Tipps und Informationen:
- Wollt ihr eure Focaccia dünn und knusprig haben, solltet ihr die letzte Gehzeit überspringen.
- Bevorzugt ihr die weiche Variante, das Hineindrücken der Mulden vermeiden.
- Selbstverständlich könnt ihr die Form des Brotes variieren. Üblich sind die rechteckige und runde Version.
- Falls euch die Gehzeiten nicht passen, könnt ihr den Teig auch zubereiten und in einer mit Frischhaltefolie abgedeckten Schüssel bis zu 12 Stunden im Kühlschrank aufbewahren und dort langsam gehen lassen. Vor der Zubereitung herausnehmen, warten bis der Teig die Raumtemperatur erreicht und anschließend nach Rezept weiter vorgehen.
- Die Focaccia hält sich bis max. 2 Tage in der Frischhaltedose. Am besten schmeckt sie aber frisch aus dem Backofen.
Bei uns im Hause wird es nun selbstgemachte Focaccia auf jeden Fall öfter geben. Mein „Brotrepertoir“ hat sich somit um eine weitere Sorte erweitert. Übrigens gibt es bei uns an Karfreitag – was ja auch schon fast vor der Tür steht – immer Muffuletti, leckere Gewürzbrötchen, die beispielsweise mit Thunfisch gefüllt werden. Diese habe ich vor ein paar Jahren auch zum ersten Mal selbst gebacken und sind auch mega easy 😉
Wie sieht es denn mit euren Brotbackkünsten aus? Seid ihr Profis oder eher blutige Anfänger?
Elena
Wieder ein super Rezept für Fernweh! 🙂 In der Variante mit Rosmarin hört es sich besonders lecker an – super Rezept und schöne Bilder.
Liebe Grüße
Stefan
Vielen lieben Dank 🙂
Gruß Elena