Herzlich Willkommen zu meiner neuen Blogkategorie: „Cucina italiana – Lerne alles zum Thema . . .“ !
Worum es hierbei geht?
Ganz einfach: Immer wieder werde ich von Freunden und Bekannten nach Grundrezepten der italienischen Küche gefragt. Viele stellen sich die Herstellung von Pasta und Pizza – um nur zwei Beispiele zu nennen – extrem kompliziert vor, obwohl dies meist gar nicht der Fall ist. Risotto selbst machen? Ne, da gehe ich lieber zu meinem Lieblingsitaliener! Dass dies gar nicht notwendig ist und man auch als Anfänger perfekte Gerichte kochen und backen kann, genau das möchte ich euch mit dieser Kategorie zeigen.
Jeden Monat widme ich mich einem anderen Klassiker der italienischen Küche, wobei ich euch am ersten Sonntag das passende Grundrezept zeigen werde und schon erste Tipps und Tricks verrate. An den anderen Sonntagen gibt es dann entweder Variationen des Klassikers oder weitere Verarbeitungsarten, je nach Thema.
Das Besondere: Ihr habt die Möglichkeit mir bis zum 20. des Monats sämtliche Fragen zum Monatsthema zu stellen. Dazu nutzt ihr am besten die Kommentarfunktion unter dem jeweiligen Beitrag, schreibt mir eine E-Mail oder auch eine Nachricht über Facebook.
Am letzten Tag des Monats wird es dann einen FAQ-Beitrag zum Thema geben, wo ich sämtliche Fragen so ausführlich wie möglich beantworten werde.
Was haltet ihr von der Idee?
Ich freue mich über Meinungen, Verbesserungsvorschläge und Kritik!
Nur als Beruhigung: Die anderen Tage sind nicht von dieser Aktion betroffen, es wird also nicht ausschließlich Rezepte zu einem italienischen Klassiker geben. Sonntag ist also hier in Zukunft unser „domenica italiana“ 😉
Aber lasst uns doch gleich starten mit dem ersten Monatsthema:
„Cucina italiana – lerne alles zum Thema GNOCCHI!“
Wenn ihr euch nun denkt, dass dieser Klassiker nicht ausgiebig genug ist, um damit die nächsten Sonntage zu füllen, dann irrt ihr euch gewaltig! Diese kleinen Klöße – das ist übrigens die Bedeutung des Wort „Gnocchi“ – gibt es in sämtlichen Variationen, wobei die meisten von euch wahrscheinlich bei diesem Gericht zunächst an die „Gnocchi di patate“ denken, die ähnlich wie Schupfnudeln, aus Kartoffeln hergestellt werden.
Extrem wichtig – die Aussprache
Jetzt werden sich vielleicht viele von euch denken: Spinnt sie denn total? Nein, denn meiner Meinung nach ist es extrem wichtig den Namen eines Gerichts, vor allem wenn es sich um einen Klassiker handelt, richtig auszusprechen.
Meist belächeln wir es als Italiener, wenn Wörter wie „Bruschetta“ oder „Latte Macchiato“, die mittlerweile auch in der deutschen Sprache oft verwendet werden, falsch ausgesprochen werden. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich schon alles für Wortkreationen gehört habe!
Deshalb wichtig: Sprecht das Wort „Gnocchi“ als „Njokki“ aus. Das ist korrekt! Es heißt weder „Gnotschi“, noch „Gnokki“ oder „Njotschi“. Wenn ihr nur ein Klöschen meint, dann spricht man von einem „Gnocco“ (sprich „Njokko“).
Die Kartoffeln
Bei der Zubereitung von Gnocchi ist die Wahl der richtigen Kartoffel sehr wichtig. Allgemein gilt: Umso mehr Stärke eine Kartoffel hat, desto weicher wird sie beim Kochen. Folglich enthalten mehlig kochende Kartoffeln den größten und festkochende Kartoffeln den geringsten Stärkeanteil.
Da die Stärke extrem wichtig für das Beibehalten der Form und der Konsistenz der Gnocchi sind, eignen sich mehlig kochende Kartoffeln am besten. Rein theoretisch könnt ihr auch vorwiegend festkochende benutzen, wobei ich in diesem Fall zur Sicherheit noch ein Ei zur Bindung dazugeben würde.
Je nach Kartoffelsorte – und teilweise je nach Jahreszeit – variiert der Stärkegehalt leicht. Deshalb kann es sehr gut sein, dass die Menge an Mehl leicht angepasst werden muss. Wichtig ist dabei, dass der Teig glatt, aber nicht klebrig ist.
In meinem Rezept verwende ich zusätzlich zum Mehl noch Hartweizengrieß, wodurch die Gnocchi noch etwas mehr Biss haben. Ihr benötigt hierbei kein Ei, das heißt diese Gnocchi sind ebenfalls für Veganer geeignet und schmecken genau so, wie ihr sie von eurem Italiener kennt. Die Zubereitung ist sehr einfach und man benötigt nur wenig Zubehör.
Welches Zubehör ist notwendig?
Ganz einfach: Ein Topf, ein Messer (alternativ auch ein scharfer Teigschaber) und eine Gabel – das war’s!
Und was ist mit einem Gnocchibrett? Ehrlich? Das braucht meiner Meinung nach kein Mensch! Wenn ihr Geld übrig habt und euch feinere Rillen an den Gnocchi superwichtig für die Ästhetik sind, dann könnt ihr euch gerne ein solches Brett kaufen, aber wirklich notwendig ist es nicht. Eine normale Gabel tut es auch!
Müssen die Gnocchi überhaupt irgendwelche Rillen haben? Mir ist bewusst, dass teilweise auf die Vertiefungen verzichtet wird, aber diese sind nicht nur für die Optik da. Der Sinn und Zweck besteht darin, dass hier die Soße besonders gut „haften“ bleibt und das somit dem Gesamtgeschmack dient. Also nicht aufgeben, wenn es nicht gleich beim ersten Formen klappt, Übung macht ja bekanntlich den Meister!
Aber genug geredet, lasst mir euch zeigen, wie man Kartoffelgnocchi einfach selbst zubereiten kann.
Gnocchi di patate
Zutaten: (für 4-6 Personen)
- 1kg mehlig kochende Kartoffeln
- 200g Mehl
- 100g Hartweizengrieß
- Salz
Zubereitung:
- Die Kartoffeln in einem Topf mit Wasser gar kochen. Dies könnt ihr am besten mit einer Gabel testen: Kann man diese gut bis in die Mitte der Kartoffel stechen, sind diese fertig.
- Nun die noch heißen Kartoffeln pellen, durch eine Kartoffelpresse drücken und in eine Schüssel zum Mehl und Hartweizengrieß geben.
- Alles mit den Händen zu einem glatten Teig vermengen, mit Salz abschmecken und anschließend etwa 15 Minuten ruhen lassen. Falls notwendig, d.h. vor allem wenn der Teig zu klebrig ist, noch etwas Mehl hinzugeben.
Wichtig: Den Teig nur so lange kneten, bis dieser kompakt und glatt ist. Knetet ihr ihn viel länger, werden die Gnocchi während des Kochvorgangs zu hart. - Um die Gnocchi zu formen, wird ein Stück Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer etwa daumendicken Rolle geformt und in ca. 1,5 – 2 cm dicke Stücke geschnitten.
- Nutzt nun ein Gnocchibrett oder eine Gabel, um die typischen Rillen zu erhalten: Hierfür eines der kleinen Teigstücke auf die bemehlte Gabel geben und durch leichtes Drücken mit dem Daumen diese von euch weg bewegen. Durch das Rollen bilden sich die gewünschten Vertiefungen.
- Achtung: Damit euch der restliche Teig nicht austrocknet, diesen währenddessen mit einem Tuch abdecken!
- Die fertig geformten Gnocchi legt ihr mit etwas Abstand voneinander auf ein leicht bemehltes Geschirrtuch, sodass sie euch nicht verkleben.
- Wenn ihr soweit seid, die Gnocchi einfach in leicht kochendes Salzwasser geben. Sobald diese an der Wasseroberfläche schwimmen sind sie fertig und können z.B. mit einer Tomatensoße serviert werden.
Falls der ein oder andere von euch sich nun denkt: „So viel Aufwand für ein paar Gnocchi? Dann kaufe ich doch lieber welche aus dem Kühlregal!“, habe ich für euch noch ein paar Tipps zur Vorratshaltung.
Gnocchi auf Vorrat – die richtige Lagerung
In unserem Haushalt sind wir gerade mal zwei Personen – ich gehe nun einfach vom Normalfall aus und nicht wenn die Großfamilie zu Besuch ist 😉 – weshalb es sich oft lohnt, größere Mengen an Gnocchi herzustellen und diese dann bei Bedarf zu konsumieren. Schließlich ist der Aufwand dabei nicht wesentlich größer und man spart in Zukunft schon allein für den Kochvorgang der Kartoffeln einiges an Zeit.
Die fertig geformten, noch rohe Gnocchi, müsst ihr dabei einfach auf ein Tablett verteilen, in eurem Tiefkühlfach für ca. 20 Minuten vorfrieren und anschließend kann man diese in einem Behälter gemeinsam einfrieren, ohne das diese aneinander kleben. Diesen Vorgang werden die meisten von euch von Beeren kennen und funktioniert hier genauso gut!
Wenn ihr dann in den nächsten Wochen wieder mal Lust auf Gnocchi habt, könnt ihr diese schnell aus dem Tiefkühlfach rausholen und direkt – ja genau unaufgetaut! – in das kochende Salzwasser geben. Konnte ich selbst kaum glauben, funktioniert aber ohne Qualitätsverlust!
Na, seid ihr nun auf den Geschmack gekommen? Falls ihr euch bisher noch nie getraut habt Gnocchi selbst herzustellen, dann gibt es nun keine Ausreden mehr 😉
Ansonsten seid gespannt auf die nächsten Sonntage zu diesem Thema und vergesst nicht, bei Fragen einfach fragen!
Elena
Ich finde die neue Kategorie wirklich super! Gerade mit Gnocchis hatte ich schon diverse missglückte Versuche – oft waren sie viel zu matschig, nicht kompakt genug und hatten keinen Biss. Ich hatte mir ohnehin vorgenommen, demnächst noch mal ein paar Versuche zu starten und freue mich, dass ich bei dir jetzt so viele Tipps gefunden habe. 🙂
LG
Sabrina
Hallo Sabrina,
danke für dein Kommentar! Freut mich, dass die neue Kategorie bei dir gut ankommt und hoffe, dass dir beim nächsten Versuch die Gnocchi gelingen 🙂
Gruß Elena
Hallo Elena,
wie recht du hast. Oft denkt man, dass die Herstellung von Gerichten viel zu kompliziert und langwierig ist. Pasta mache ich regelmäßig, aber vor Gnocchi hab ich Respekt. Aber mit deiner genauen Anleitung hast du mir Mut gemacht. Also wird bei mir bald das kleine Holzbrettchen aus Italien, mit dem man die Rillen macht, zum Einsatz kommen.
Ich liebe deine neue Blogkategorie jetzt schon.
Liebe Grüße
Ursl
#wiedermehrkommentieren
Hallo Ursl,
wenn du Pasta regelmäßig selbst machst, werden die Gnocchi kein Problem sein! Bin gespannt auf dein Ergebnis!
Gruß Elena
Ein toller Post! Ich wollte heute ein paar Ricotta-Gnocchi machen, weil die mir so gut gelungen sind. Aber vielleicht traue ich mich heute an Deine Gnocchi ran. Ein Gnocchi-Brett habe ich bisher auch nicht genutzt. Die Gabel tut’s locker. Aber ich fand es so hübsch und habe es mir günstig aus Südtirol mitgebracht. Eine hübsche Erinnerung….
Eine Frage habe ich aber noch: Wenn ich etwas Füllung in die Gnocchi geben will (Käse o. getrocknete, gehackte Tomate, muss ich da etwas beachten? Außer, dass ich sie etwas größer forme vielleicht?
Lieben Dank und ich bin gespannt auf die nächsten Themen!
Hallo Julia,
das bekommst du mit Sicherheit hin!
Gefüllte Gnocchi werden an einem der nächsten Sonntage etwas näher behandelt. Aber kurz auf die Schnelle, falls du dich schon vorher ranwagen möchtest: Achte darauf, dass die Füllung komplett vom Teig umhüllt ist und so nicht herausquellen kann. Mehr Infos dazu bald 😉
Gruß Elena
Hat alles super geklappt. Herzlichen Dank! Ein paar Probe-Gnocchi habe ich sicherheitshalber gemacht, um zu schauen, ob der Teig nicht doch ein Ei benötigt. Aber siehe da, die Mischung (ich habe die Menge insgesamt halbiert) war perfekt! Die Füllung mit Blauschimmelkäse hat auch geklappt und der Spinat dazu war köstlich! Ich verblogge das demnächst und verlinke selbstverständlich auf Dein Gnocchi-Rezept. Genial!
Ich lach‘ mich gerade schlapp. Die Gnocchi mache ich für das „gefüllte Pasta-Event“ bei Zorra und sehe gerade, dass Du die Gastgeberin bist. So schließt sich der Kreis!
Das ist ja mal richtig geil 😀 So klein ist die Blogger-Welt!
Hallo Julia,
freut mich, dass es geklappt und auch geschmeckt hat 🙂 Freue mich darauf deine Gnocchi zu sehen!
Gruß Elena
Hey Elena,
ich finde das klasse! Habe Gnocchi bisher immer in Kroatien mit meiner Mama gemacht und dann in der Regel nach Gefühl. Mamas brauchen ja meist gar keine Mengenangaben, deshalb find ich´s aber umso cooler jetzt doch etwas Genaueres zur Hand zu haben. Am Wochenende wird der Markt geplündert und dann möchte ich unbedingt Gnocchi machen.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
ja die Mamas und ihre „Rezepte nach Gefühl“ 😀 Freut mich, dass ich dir mit meinen Angaben etwas weiter helfen konnte. Letztendlich kannst du das Rezept ja sehr leicht anpassen, je nachdem wie viel Biss deine Gnocchi haben sollen.
Bin gespannt, mit was du sie kombinierst 🙂
Gruß Elena
Hallo Elena,
zunächst einmal einen riesen Respekt vor Deiner „Arbeit“ (Blog/Fotos/Fachverständnis usw.)!
Auch ich habe kürzlich mit dem „Bloggen“ angefangen und weiß es daher gut zu schätzen. Ich möchte mich nun auch mal an Gnocchi herantrauen und würde gerne Dein Grundrezept verwenden. Kann ich Dich dann in meinem Beitrag verlinken? Ich freue mich auf´s Ergebnis und lasse es Dich wissen. Weiterhin viel Erfolg und Spaß!!!
Herzliche Grüße
Christian
Hallo Christian,
vielen Dank! Freut mich, dass du dich an die Gnocchi herantraust, das wird mit Sicherheit klappen 🙂 Klar darfst du mich verlinken!
Auch dir weiterhin alles Gute!
Elena
Liebe Elena,
ich habe dich und deinen Blog gerade über das Interview mit Daniela gefunden, die ich wiederum neulich bei einem Foodblogger-Treffen kennengelernt habe. So läuft das… Dein Gnocchi-Beitrag gefällt mir sehr gut. Wenn ich genug Zeit habe, mache ich Gnocchi auch gerne selber – manchmal gelingen sie mir aber nicht soooo perfekt. Beim nächsten Mal halte ich mich an dein Rezept und werde vor allem die Idee mit dem Einfrieren ausprobieren. Die finde ich super.
Liebe Grüße von Gabi
Liebe Gabi,
toll, dass du hierher gefunden hast 🙂 Das mit dem Einfrieren ist echt super praktisch und du musst dann nicht mal einkaufen gehen, sondern kannst diese direkt aus dem Gefrierfach nehmen und in Salbeibutter geschwenkt servieren. Ist dann ein Gericht von nicht mal 10 Minuten!
Gruß Elena
.. das ist mein Wargelesrezept! (Schupfnudeln). Ich hatte so ähnlich von der Schwiegeroma gelernt. Ebenfalls LKR ES
Grüßles
WN
Hallo,
habe noch nie selbst Schupfnudeln gemacht, werde ich aber auf jeden Fall mal dann mit dem Rezept hier ausprobieren!
Liebe Grüße
Elena