Wenn man mich als Kind gefragt hat, was mein Lieblingsnachtisch sei, kam immer eine Antwort wie aus der Pistole geschossen: EIS!
Kein Schokokuchen oder Pudding konnte da mithalten und das zu jeder Jahreszeit. Sobald im Frühling die Eisdielen in Deutschland wieder eröffneten, musste ich unbedingt hin. Zugegebenermaßen war ich was die Sorten anging bis zum Alter von etwa 8 wenig experimentierfreudig. Es gab immer – und damit meine ich wirklich immer – das Gleiche: Schoko- oder Zitroneneis in der Waffel. Später kombinierte ich dann beide Eissorten, wie kreativ nicht wahr?
Bei einem unserer Urlaube in Italien traute ich mich dann irgendwann an eine neue Sorte heran. Da wir dort fast jeden Tag abends ein Eis gegessen haben und uns die Eisverkäufer mittlerweile auch kannten, wunderten sie sich über meine immer gleich bleibende Wahl und das trotz der riesigen Auswahl, die es dort an Eiskreationen gab. Sie versuchten mich deshalb immer wieder mit kleinen Kostproben von anderen Sorten zu überzeugen. Das war um einiges schwieriger, als sie wahrscheinlich zunächst gedacht haben: Die Standardsorte Vanille hat mir noch nie so wirklich geschmeckt, Erdbeere war ok, konnte in meinen Augen aber nicht mit Schokolade und Zitrone mithalten. Ebenfalls ganz in Ordnung waren sämtliche Fruchtkreationen, aber halt auch nicht mehr. Das für Kinder oft wegen der Farbe geliebte Schlumpf- oder Engelsblau fand ich schon damals nur künstlich im Geschmack und viel zu süß.
Doch irgendwann gab es eine Sorte, die mir wirklich so gut schmeckte, dass ich mir an dem Abend davon gleich zwei Kugeln bestellte: fiordilatte. Vielleicht kennt der ein oder andere diese Sorte vom Italienurlaub oder es gibt diese sogar in eurer Lieblingseisdiele um die Ecke. Für diejenigen, die diese nicht kennen: Es handelt sich hierbei um ein sehr einfaches, ganz mildes Eis aus Milch, Sahne und Zucker. Im Gegensatz zu vielen anderen Eiscremesorten verzichtet man hier komplett auf die Verwendung von Ei, weshalb es gerade für Kinder ideal ist. Geschmacklich kommt es dem Mini Milk – ja genau, dem bekanntem Kindereis am Stiel – sehr nahe. Irgendwie hat damals genau diese Sorte bei mir gezogen und noch heute finde ich diese sehr lecker.
Wieso erzähle ich euch nun diese Geschichte aus meiner Kindheit? Ganz einfach: Bei der Suche nach einem klassischen italienischem Dessert für meine sonntägliche Blogreihe, habe ich ewig überlegt, was es denn alles gibt. Dabei habe ich am Anfang eines der wohl wichtigsten Desserts der italienischen Küche total übersehen: Gelato! Nach dem Geistesblitz stand für mich dann auch gleich fest, dass ich euch unbedingt die Zubereitung eines Eises zeigen möchte. Bei der Auswahl der Sorte erinnerte ich mich dann an die oben beschriebene Geschichte.
Um dieses Eis herstellen zu können braucht ihr für die gewünschte Cremigkeit eine Eismaschine. Theoretisch müsste es auch ohne gehen, aber dann muss die Masse stündlich bzw. gegen Ende sogar öfter immer wieder gerührt werden und man erreicht im Zweifelsfall nie die perfekte Konsistenz. Falls ihr keine Eismaschine habt, könnt ihr es einfach mal versuchen oder ihr macht es so wie ich und fragt mal bei Freunden und Verwandten nach. Denn mit Hilfe dieses Gerätes ist die Herstellung dieser Eissorte echt kinderleicht!
Gelato fiordiletta
Zutaten:
- 200ml Milch
- 200ml Sahne
- 100g Zucker
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einem Topf geben und bei niedriger bis mittlerer Hitze den Zucker durch Rühren lösen.
- Sobald sich dieser komplett gelöst hat das Gemisch abkühlen lassen, anschließend in einem Behälter geben und für ca. 1 Stunde im Kühlschrank stellen.
- Die Masse danach in die Eismaschine geben (beachtet hierbei die genaue Anleitung eurer Maschine) und bis zur gewünschten cremigen Konsistenz rühren gelassen. Dies dauert je nach Gerät zwischen 20 und 40 Minuten. Das fertige Eis kann entweder gleich serviert werden oder in einer Frischhaltedose bis zu zwei Wochen im Gefrierfach aufbewahrt werden.
Das war doch mal wieder richtig einfach oder? Meist stellt man sich die Herstellung von Eis so kompliziert vor, obwohl das bei Sorten wie fiordilatte gar nicht der Fall ist. Das tolle daran ist die Möglichkeit das Eis an den jeweiligen Geschmack anzupassen. Variiert beim nächsten Mal die Zuckermenge, falls euch diese z.B. zu süß ist oder ihr es lieber süßer mögt. Überrascht eure Gäste beim nächsten Besuch doch einfach mit einem selbstgemachtem Eis.
Habt ihr schon Eis selbst hergestellt? Kennt ihr die Sorte fiordilatte oder habt ihr davon noch nie etwas gehört?
Elena
Super lecker! In Italien im Urlaub abends absolutes Muss! 🙂 Danke fürs Rezept! Schönes Wochenende noch!
Schön, dass du die Sorte vom Italienurlaub kennst! Das Rezept habe ich gerne geteilt, schließlich muss man ja nicht darauf verzichten, nur weil man in Deutschland lebt 😉
Liebe Grüße
Elena