Ich erinnere mich noch ganz genau daran als ich das erste Mal Kürbis probiert habe: Es gab eine leckere Kürbissuppe und ich war vom ersten Löffel an von diesem Geschmack begeistert. Seitdem freue ich mich jedes Jahr auf die Kürbiszeit im Herbst und tobe mich dann beim Ausprobieren von neuen Gerichten aus. Mittlerweile darf ich ein paar Kürbisrezepte zu meiner Sammlung zählen: Von süß bis herzhaft ist alles dabei.
Doch heute habe ich für die monatliche Aktion „Aufgetischt – 1 Zutat, 5 Rezepte“ ein Gericht mitgebracht, das auf meiner Favoritenliste weit oben steht: Kürbis-Gnocchi.
Die Kreationen meiner Foodbloggerkollegen findest du wie immer weiter unten im Beitrag, also unbedingt bis zum Ende lesen.
Kürbis-Gnocchi – intensiver Geschmack ohne Kartoffeln
Gnocchi zählen zu den Klassikern der italienischen Küche und sind in den letzten Jahren auch in Deutschland immer beliebter geworden. Meine Tipps und Tricks für die klassische Variante aus Kartoffeln habe ich dir bereits vor einiger Zeit verraten. Wenn du also nicht so experimentierfreudig bist, solltest du diese versuchen. Liebst du aber Kürbis und magst es Neues zu probieren, dann musst du unbedingt die Version mit Kürbis versuchen!
Im Internet findest du dafür schon einige Rezepte, aber meistens werden dem Teig Kartoffeln beigemischt, wodurch die Intensität des Geschmacks nachlässt.
Wieso dies jedoch trotzdem gemacht wird? Weil durch die Stärke der Kartoffeln der Teig besser bindet, sich die Gnocchi gut formen lassen und auch gut zusammen halten. Aber es ist auch möglich nur mit Kürbis ein tolles und leckeres Ergebnis zu erhalten, wenn man weiß auf was man achten muss bzw. welche Fehler man auf einen Fall machen darf.
Fehler & Tricks bei der Zubereitung von Kürbis-Gnocchi
Der wahrscheinlich größte Fehler bei der Zubereitung von Kürbis-Gnocchi ist, dass der Kürbis bzw. am Ende der Gnocchi-Teig viel zu wässrig ist. Dadurch fallen die Gnocchi entweder im Wasser auseinander oder man behilft sich beim Formen des Teiges mit mehr Mehl. Die Folge: Du darfst entweder die aufgeweichten Teigreste aus dem Topf zusammensuchen oder dich auf feste bis steinharte Teigklößchen freuen. Beides keine tollen Vorstellungen und viel zu schade um den verarbeiteten Kürbis!
Das Wichtigste bei der Herstellung dieser herbstlichen Gnocchi-Variante ist also während der Verarbeitung so wenig Wasser in den Kürbis zu bekommen bzw. sogar diesen während des Kochprozesses zu entwässern. Wie das geht? Ganz einfach:
- Beim Kauf des Kürbisses sollte man am besten darauf achten, dass dieser nicht zu wässrig ist. Mit Hokkaido- und Muskatkürbis habe ich diesbezüglich bisher die besten Erfahrungen gemacht.
- Der Kürbis wird bei der Zubereitung nicht im Wasser gegart, sondern im Ofen. Da sich nach dem Backen die Schale auch einfacher entfernen lässt, kann man sich das vorige Schälen ersparen.
- Nach dem Backen befindet sich meist immer noch Wasser im Kürbis. Unter Zuhilfenahme einer Kartoffelpresse lässt sich noch einiges herauspressen. Du wirst erstaunt sein, wie viel Wasser da noch drinsteckt!
- Als letzten Schritt wird die Kürbismasse noch im Topf erhitzt, sodass am Ende eine kaum feuchte Masse entsteht. Dadurch halten die Gnocchi später sicher zusammen.
Falls du nun denkst: Das hört sich viel zu mühsam an. Dann kann ich dir bestätigen, dass selbstgemachte Kürbis-Gnocchi mit Sicherheit nicht zu den schnellen Gerichten aus der Küche gehören. Aber die Mühe lohnt sich meiner Meinung nach total, denn der Geschmack und auch die intensive orangene Farbe auf dem Teller ist ein Genuss für Gaumen und Augen!
Kürbis-Gnocchi
Zutaten: (für 2 Personen)
- 700g Kürbis z.B. Hokkaido (Gewicht mit Schale, ohne Kerne)
- 70g + 25g Mehl
- 2 EL leicht aufgeschlagenes Ei
- Salz
Zubereitung:
- Den Kürbis aufschneiden, entkernen und in circa 2cm dicke Scheiben schneiden. Die Kürbisscheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 180 °C (Umluft) im Ofen backen. Sobald man mit einer Gabel gut hineinstechen kann, ist der Kürbis gar. Die Garzeit ist abhängig von der Kürbissorte: Beim Hokkaido-Kürbis beträgt diese ca. 20-30 Minuten.
Die Schale erst jetzt vom noch warmen Kürbis sparsam entfernen, sodass man so viel Fruchtfleisch wie möglich erhält. - Damit der Kürbis weiter entwässert wird, das Fruchtfleisch in eine Kartoffelpresse füllen und leicht Druck darauf ausüben. Hierbei ist es wichtig, dass nicht das Kürbisfleisch, sondern Wasser aus den Öffnungen herausgepresst wird. Am besten die Kartoffelpresse ab und zu umdrehen, da auch aus der oberen Öffnungen Fruchtwasser herauskommt. Dieses Vorgehen noch 1-2 Mal wiederholen (zwischendrin mit einer Gabel das Kürbisfleisch in der Presse durchrühren), bis kein Wasser mehr herauskommt.
- Das entwässerte Fruchtfleisch in ein hohes Gefäß geben und mit einem Stabmixer fein pürieren. Das Ergebnis sollte eine glatte, cremige Masse sein.
- Um sicher zu gehen, dass die Masse nicht doch noch zu feucht ist, das Püree in einen kleinen Topf geben und bei schwacher bis mittlerer Hitze für circa 5 Minuten erhitzen. Hierbei unbedingt darauf achten ständig zu rühren, damit die Kürbismasse nicht anbrennt.
- Anschließend die Masse für ein paar Minuten abkühlen lassen. Etwas Salz, 2 EL leicht aufgeschlagenes Ei und 70g Mehl hinzugeben und zügig zu einem homogenen Teig verrühren. Das Ergebnis wird immer noch recht weich sein, das ist so gewollt und man sollte kein weiteres Mehl hinzugeben!
- Danach geht es ans Formen: Dafür die Arbeitsfläche leicht bemehlen und an einer Stelle die 25g Mehl leicht anhäufen. Mithilfe von zwei Teelöffel lassen sich die Gnocchi zu Kugeln formen. Hierfür ein Teelöffel etwas über die Hälfte bis fast voll (je nach gewünschter Gnocchi-Größe) mit der Masse füllen und diese von einem Löffel über den anderen schieben, bis eine kompakte Kugel entsteht. Diese leicht über den Mehlhaufen rollen und um das überschüssige Mehl zu entfernen zwischen den Fingern hin und her bewegen.
- Den gesamten Teig zu Gnocchi verarbeiten und diese für circa 20 Minuten auf der bemehlten Arbeitsfläche ruhen lassen. Die Ruhezeit darf maximal 2 Stunden betragen, danach müssen die Gnocchi gekocht werden.
Hierfür in einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, Salz hinzugeben und die Gnocchi (am besten mit einem Teigschaber oder ähnliches um die Form zu erhalten) nacheinander in das Wasser geben. Mit einem Holzlöffel leicht umrühren und sobald die Gnocchi an die Oberfläche steigen (etwa 2 Minuten) können diese mit einer Schaumkelle herausgenommen und z.B. direkt in eine Pfanne mit geschmolzener Butter und Salbei gegeben werden.
Tipps:
- Der wohl wichtigste Tipp: Halte dich an das Rezept und füge unter keinen Umständen zusätzliches Mehl in den Teig, das wirst du im Nachhinein nur bereuen.
- Das Formen wird am Anfang etwas länger dauern und geht mit Übung immer zügiger. Falls du aber zu ungeduldig bist, kannst du die Teigmasse auch in einem Spritzbeuten mit Lochtülle füllen und Teigklößchen spritzen. Diese dann noch kurz im Mehl wälzen und grob mit den Fingern formen.
- Die fertigen Gnocchi unbedingt gleich mit der Soße mischen und nicht ewig stehen lassen. Dazu passt die Variante Butter und Salbei, aber auch eine leichte Gorgonzola-Soße perfekt.
Als letzter Tipp zu diesem Gericht: Überlege dir unbedingt genau, welche Soße du dazu servierst. Diese sollte auf keinen Fall zu geschmacksintensiv sein, da sonst der gewollte Kürbisgeschmack verloren geht. Mein Favorit ist deshalb die schnelle Variante mit Butter und Salbei oder die Kombination mit Gorgonzola dolce ist perfekt.
Bevor du dich aber nun ans Kochen machst, schaue dir unbedingt noch die weiteren leckeren Kürbisrezepte meiner lieben Foodbloggerkollegen an. Ich selbst war beim Anblick dieser Gerichte begeistert und habe sie auf meiner To-do-Liste ergänzt. Vorbeischauen wird also mehr als empfohlen!
Buon appetito Elena