Teuer heißt nicht immer besser? Das stimmt. Aber günstig heißt auch nicht automatisch gut! Das wissen wir im Schwabenländle – den Schwaben wird ja bekanntlich der Geiz zugeschrieben – auch. Nicht umsonst findet hier seit einigen Jahren in der Landeshauptstadt Stuttgart die Slow Food Messe statt. So auch dieses Jahr, vom 10. bis 13. April.

Was ist Slow Food?

Slow Food ist eine Bewegung, die 1989 in Italien gegründet wurde und mittlerweile weltweit bekannt ist. Ziel ist es unter anderem die Menschen wieder dafür zu interessieren, wo ihr Essen herkommt und wie es schmeckt, man fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, wobei regionale und saisonale Produkte im Mittelpunkt stehen. Man redet von „Geschmackserziehung“, denn leider greifen viele Menschen aufgrund vom „Fast Life“ immer öfter zu Fertigprodukten und verlernen somit, wie beispielsweise frisches Gemüse aus der Region schmeckt.

Die Slow Food Messe und das Bloggertreffen

Da ich mich persönlich immer mehr mit dieser Thematik beschäftige, war ich auf dem diesjährigen Bloggertreffen der Slow Food Messe, das von der Messe Stuttgart organisiert wurde. Dort traf ich bekannte Gesichter, aber auch Blogger-Kollegen, die ich bislang noch nicht persönlich kennen lernen durfte. Wie bei Bloggern üblich fiel die Begrüßung sehr herzlich aus und man kam sofort ins Gespräch. Jeder war gespannt, was der Tag so bringt. Schnell noch ein Foto mit dem Handy von einem Teil der Gruppe geknipst und auf Instagram gepostet. Das gehört sich bei uns so und das Schöne daran: Man wir nicht komisch von der Seite angeschaut, sondern jeder „herzt“ das Bild gleich mit seinem eigenen Account.

Eine kleine Begrüßung zu Beginn

Nachdem alle im Konferenzraum Platz genommen hatten, wurden wir vom Vertreter der Messe Stuttgart, Andreas Wallbillich, und der Vorsitzenden von Slow Food Deutschland e.V., Dr. Ursula Hudson, begrüßt. Über 400 Aussteller präsentierten sich dieses Jahr auf der Genussmesse, wobei nicht nur Deutschland, sondern unter anderem auch Italien, Polen und die Schweiz vertreten waren. Interessant dabei ist, dass alle Produkte eine Qualitätsprüfung durchlaufen müssen, bei der nicht nur auf die regionale Herkunft geachtet wird – denn dieses Kriterium allein reicht nicht aus, damit Lebensmittel von Slow Food als „gut“ bezeichnet werden. Es ist genauso wichtig, dass die Produkte bei der Herstellung weder Tier, Mensch noch Umwelt schädigen und die Löhne der Arbeiter und demzufolge auch die Verkaufspreise fair sind. Die drei magischen Worte lauten dementsprechend „regional, sauber und fair“.

Die ersten Eindrücke

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Blogger und einzelner Aussteller, ging es endlich los! Gemeinsam mit Natalie, Sonja, Tina, Mareike, Nicole und Jens stürzte ich mich ins Getümmel und wir machten uns auf Entdeckungsreise in den beiden Messehallen. Kaum befand man sich im Mittelpunkt des Geschehens, schon wusste man nicht wohin man zuerst schauen sollte. Und wie lecker es geduftet hat! Da ist es wohl verständlich, dass wir alle paar Meter anhalten und uns einzelne Stände genauer anschauen mussten. Oder hättet ihr etwa an leckerem Käse, bunten Gewürzen oder frisch gebackenen Leckereien vorbeilaufen können? Ich war begeistert von der angebotenen Vielfalt, aber noch mehr war ich beeindruckt von der Leidenschaft der Aussteller. Es waren einige Unikate unter ihnen und alle waren von ihrem Produkt, ihrer Arbeit oder ihren innovativen Ideen überzeugt. So muss das sein!

Von Europa bis Asien – die Welt der Gewürze

Ein sehr nettes Gespräch hatten wir am Stand der Gewürzmanufaktur Rimoco mit Ben Albuzat. Wir probierten uns durch die Welt der Gewürze, wobei wir nicht nur bei alt bewährten Gewürzen blieben, sondern uns auf Entdeckungsreise machten. „Ägypten“ hat mich sofort überzeugt und somit musste eine Dose „Dukkah“ – ein gerösteter ägyptischer Nuss-Dip – gleich mit. Das wird in meiner Küche nicht nur als Dip seine Verwendung finden, sondern auch zum „pimpen“ anderer Gerichte.

Irgendwie habe ist festgestellt, dass „Gewürzmenschen“ immer sympathische, gesprächsfreudige Leute sind. Diese Feststellung wurde beim nächsten Stand bestätigt, denn am Stand von TRY FOODS machte uns Jörn Gutowski klar, dass Salz nicht gleich Salz ist. Ich persönlich war von den unterschiedlichen Geschmäckern der Salze fasziniert und entzückt über die Mini-Pyramiden des Fleur de Sel, die so in der Natur entstehen. Sehen die nicht toll aus?

Fleur de Sel Pyramiden
Besonders angetan hat es mir aber das Rauchsalz: Hierbei handelt es sich um Salz, das dank eines Räucherprozesses einen ganz speziellen Geschmack erhält, der an gegrilltes Fleisch erinnert. Im Alltag kann dieses Salz beispielsweise auf dem Frühstücksei oder bei Fischgerichten für Abwechslung sorgen. Diese Abwechslung sehnten sich allem Anschein nach viele Messebesucher herbei, denn ich konnte Mühe, Not und viel Glück das letzte Päckchen ergattern 🙂

Salzauswahl von TRY FOODS

Gutes aus der Region – bzw. von hier

Unser nächster Stopp war bei reg.io, wo uns Fritz, der bereits bei der Vorstellungsrunde auf sich aufmerksam machte, nett empfing. Zwar gab es hier nichts zum Probieren, aber das war auch nicht notwendig, denn Fritz „fütterte“ uns mit Infos rund um reg.io und „Gutes von hier“ und wir hörten alle gespannt zu. Er und sein Kollege Hendrik haben sich auf einem vergangenen Bloggertreffen der Slow Food Messe kennen gelernt und führen seitdem das Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen hierbei zusammengestellte Geschenkboxen mit regionalen Produkten, mit denen man seinen Liebsten oder auch Geschäftskunden eine Freude bereiten kann. Einen kleinen Ausblick in die Zukunft von reg.io erhielten wir auch: Über eine Plattform sollen Erzeuger und Vertriebe zusammengebracht werden, die hinter Slow Food stehen. Vielleicht kann uns Fritz dann im nächsten Jahr über die ersten Erfolge berichten.

"Gutes von hier"

Hochprozentiges und eine schnelle Shopping-Tour

Für die Alkoholliebhaber unter euch: Die Auswahl an Brauereien und Destillerien war größer als erwartet. Von Wein, über verschiedene Biersorten bis hin zu Schnäpsen war alles dabei. Einen längeren Halt machten wir beim Stand der Destillerie Kohler aus Stuttgart. Dort durften wir verschiedene Schnäpse und Liköre probieren und bekamen sogar noch zwei kleine Probierfläschchen mit nach Hause. Vielen lieben Dank dafür!

Bevor es zum vereinbarten Treffpunkt ging an dem wir uns alle voneinander verabschieden wollten, flitzte jeder von uns nochmal zu den Messeständen seiner Wahl, um die letzten Einkäufe zu tätigen. Ich selbst hatte zuvor den Stand von Alb-Gold entdeckt – das Nudelparadies schlechthin. Klar, dass ich als Pasta-Liebhaber nicht einfach daran vorbei laufen konnte. Deshalb kaufte ich Steinpilz-, Bärlauch- und Tomaten-Chili-Nudeln. Insgesamt immerhin 1,5kg. Nun ist euch wahrscheinlich klar, wieso ich da erst zum Schluss einkaufen wollte 😉

Ein Gläschen Wein und ein „Bis bald“

Schließlich ging es zur Vinothek – dem Treffpunkt, an dem man den Messetag bei einem Gläschen Wein ausklingen lassen sollte. Leider waren viele der Blogger schon gar nicht mehr da, sodass wir wieder in unserer kleinen Gruppe beisammen waren. Es war für alle ein spannender Tag, es wurden viele Eindrücke gesammelt, viele tolle Leckereien eingekauft und doch war jeder irgendwie auch froh, dass man sich nun langsam auf den Heimweg machte. So ein Messetag ist halt doch anstrengender als man denkt. Aber gemeinsam mit netten Leuten vergeht die Zeit wie im Fluge und man hat jede Menge Spaß – und wenn es sympathische Foodblogger sind umso mehr 😉

Foodblogger unter sich

Wann ist es wieder soweit?

Die nächste Slow Food Messe in Stuttgart findet vom 9.4.-12.04.2015 statt. Es dauert zwar noch eine Weile, bis es wieder soweit ist, aber eines steht fest: Ich werde wieder dabei sein!

Bloggerbutton Slow FoodDer Slow Food Button

Zum Schluss möchte ich noch meine Bloggerkollegen, die bei der Slow Food nicht dabei waren auf etwas aufmerksam machen: Es gibt nun einen Slow Food Button, den ihr in eurer Sidebar einfügen könnt, wenn ihr Slow Food unterstützt und dieses auf eurem Blog für alle sichtbar machen wollt. Lasst uns etwas bewegen!

War das noch nicht genug Slow Food?

Dann kannst du mit den Hashtags #slowfood14 und #sfbt unsere Eindrücke via Instagram Revue passieren lassen.
Falls ihr noch neugierig seid, was die anderen Blogger zur diesjährigen Slow Food Messe sagen, findet ihr hier weitere Berichte:

Liebe Grüße
Elena